Was ist Hap Ki Do
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- Category: Hapkido
Hap-Ki-Do ist eine koreanische Kampfkunst, die erst nach dem 2.Weltkrieg in Europa ihren Einzug hielt. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Selbstverteidigungssystemen ist Ha-Ki-Do nicht ein”Best” der unterschiedlichsten Sportarten ;es ist vielmehr eine traditionelle, über viele Jahrtausende gereifte und immer weiter verfeinerte Kampfkunst.
Die Techniken des Hap-Ki-Do wurden von 2 Komponenten beeinflusst:
a) durch das Militär und den Adel,
b) durch die buddhistischen Mönche Koreas.
Korea hatte durch seine Funktion als Pufferstaat zwischen den Großmächten China und Japan immer mit Auseinandersetzungen durch äußere Feinde zu rechnen. Außerdem führten Stammeskonflikte und Reibereien der Königsfamilien untereinander zu immer währenden Disputen.
Dies waren die Gründe, dass schon vor hunderten von Jahren schlagkräftige Armeen aufgestellt wurden, die in allen Geheimnissen der Waffen-und Nahkampfkunst unterrichtet waren.
Im 1. Jahrhundert nach Christus drang der Buddhismus über die Seidenstraße nach China vor. Nach der Übernahme durch einige mongolische Stämme, gelangte er 327 n. Chr. Auch nach Korea. Dem Glauben nach war Buddha ein Fürstensohn, der durch Meditation und Verzicht den Eingang ins Nirwana erlangte und dort Erleuchtung fand.
Der Buddhismus in Korea war mehr eine Religion des Adels. Die adligen Schüler ließen sich in seinen Theorien ausbilden, errichteten Klöster und wurden Mönche.
Durch die Kombination von Religion und Adel wurden die Klöster zu einer mächtigen Institution im Staat.
Als sie den Regierenden zu mächtig wurden, wurde kurzerhand der Konfuzianismus eingeführt; die Vormachtstellung der Klöster war vorbei.
Konfuzius (551 - 479 v. Chr. ) war ein gebildeter Mann aus einer niedrigen Chinesischen Adelsfamilie. Er wollte immer ein politischer Ratgeber im Fürstentum sein, aber eine politische Karriere blieb ihm (außer einem kleinen Ministerposten ) versagt.
Er machte sich einen Namen als größter Philosoph Ostasiens, obwohl er in seinem Leben keine einzige Lehre manifestiert hatte. Vielmehr sind seine “Lehren” Sinnsprüche und Gesprächsfetzen, die seine Schüler notiert und irgendwann aneinandergereiht hatten.
Als Lehrer zog er durch die Provinzen des Landes und gab seine ethisch- moralischen Ideen von sich. So proklamierte er z. B. , ein “Edler” sei nicht unbedingt ein Hochgeborener. Vielmehr sei dies ein Mann von Hoher Moral, der Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Aufrichtigkeit, Loyalität, maßvolles Verhalten, Pietät, Bildung und Kultur vereinigen könnte. Jeder Mensch egal welcher Herkunft, könnte zu moralischer Vollkommenheit erzogen werden.
Mit diesen Lehren wiegelte er das einfach Volk gegen den Adel und die Vormachtstellung der Klöster auf.
Posthum wurde ihm kultische Verehrung bin weit ins 20. Jahrhundert zuteil.
Auf dem Boden dieser Geschichte entwickelten sich die Techniken des Hap-Ki-Do.
Zum einen wurden ihnen die Stützpfeiler der buddhistischen Lehre wie Meditation, Konzentration und Harmonie eingegeben, zum anderen wurde sie durch die kriegerische Anwendung als äußerst effektive Techniken im Waffen und Nahkampf gelehrt.
Man schätzt, dass es ungefähr 4000 Einzeltechniken im Hap-Ki-Do gibt; somit ist diese Kampfkunst eine der vielseitigsten überhaupt.
Die Effizienz der Techniken ist bei richtiger Anwendung so hoch, dass Kontaktkämpfe, wie sie in anderen Sportarten üblich sind, nicht durchgeführt werden können.
Hap-Ki-Do will vielmehr ein Zusammen von Körper und Geist lehren, will Konzentration und Kraft fördern und will zu einer selbstbewussteren Lebensführung beitragen.
Hap-Ki-Do trainiert zwar in hohem Maße Körper und Geist, es sind aber keine Höchstleistungen gefordert, um die Techniken durchführen zu können. Somit ist Hap-Ki-Do eine Kampfkunst für jedes Alter.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, im Training einen häufigen Partnerwechsel vorzunehmen, damit man sich auf alle möglichen Größen- und Winkelverhältnissen einstellen kann. Sollte es draußen wirklich einmal zu einem Kampf kommen, kann mann sich seinen Gegner nicht aussuchen und muss mit allen möglichen Figuren und Körpergrößen fertig werden..
Ständiges wiederholen aller Grundtechniken, schnelle Reaktion und reflexmäßiges Handeln sind die Voraussetzung für einen gut trainierten Körper. Wenn man beispielweise gegriffen wird, dann darf man nicht einfach regungslos stehen bleiben.
Eine Verteidigungsstellung, ein sofortiges Spreizen der Hände und eine reflexmäßig durchgeführte Reaktion müssen ohne große Überlegung folgen.
Im täglichen Training wird der der Erfolgreichste sein, der den verschiedensten Techniken gegenüber offen ist, der einen fairen Sport ohne Brutalität ausübt und der versucht, das Wesen dieser Sportart zu begreifen. Nicht das Erreichen der nächsten Gürtelstufe sollte das erklärte Ziel sein, sondern die Harmonisierung von Körper und Geist.
Man muss sich vor Augen halten, dass Hap-Ki-Do eine Sportart ist, die über viele Jahrtausende in einem völlig anderen Kulturkreis gereift ist. Mann kann nicht über Nacht die asiatischen Denkweisen und Techniken erlernen, aber man kann sie Schritt für Schritt studieren, kann sie ständig wiederholen und kann mit der richtigen Einstellung dazu auch zum Erfolg kommen.
Hap-Ki-Do findet zuerst im Kopf statt. Wer das akzeptiert, wird auch in kleinen Schritten zum Ziel kommen, gemäß dem Spruch:”Der Weg ist das Ziel”